Ich wurde jetzt schon mehrfach gefragt, wie man sich denn auf einen Thru-Hike vorbereitet. Deshalb wollte ich zumindest mal die Antwort für mich geben:
Vorwort
Erst einmal vorneweg: Die gesamte Vorbereitung war für mich gelebte Vorfreude. In einer Dauer von insgesamt knapp 3 Jahren hab ich die Vorbereitungen durchgeführt und mich darauf gefreut.
Das Formelle
Mein Arbeitgeber bietet die Möglichkeit ein „Sabbatical“ durchzuführen, das ist auch in Anspruch genommen habe. Das bedeutet, dass ich eine Zeit lang Vollzeit arbeite für ein Teilzeit-Lohn. Und dafür während der Freizeitphase weiter anteilig Lohn bekomme. Der Zeitpunkt selbst war mir nicht so ungeheuer wichtig, aber da ich ein Projekt erst frisch übernommen hatte, wollte ich meinem Chef das Leben auch nicht unnötig schwer machen. So entschied ich mich dazu, den Termin für meine Freizeitphase auf das Projektende zu legen.
Informieren
Sehr stark zu meiner Vorbereitung gehörte, dass ich nahezu jede erdenkliche Informationsquelle angezapft habe, um an Informationen über den Trail zu kommen. Offizielle Informationen, Reportagen, Youtube-Videos, Blogs, …
Das war für mich definitiv der entspannteste Teil der Vorbereitung und gleichzeitig der Angenehmste.
Besonders informativ sind vor allem die Blogs von denen, die den Weg gegangen sind. Insbesondere hervorzuheben ist dabei HalfwayAnywhere.
Sport
Den Sport muss ich differenziert beschreiben. Einerseits habe ich seit 8 Jahren Erfahrungen im Fernwandern (v.a. verschiedene Jakobswege). Andererseits bin ich sportlich nicht wirklich fit gewesen. Deshalb hab ich vor 2 Jahren angefangen deutlich häufiger Sport zu machen. Nach einer Eingewöhnungsphase waren es dann etwa 6-8 Stunden pro Woche. Glücklicherweise habe ich Crossfit Bayreuth gefunden, wo ich mich sehr wohl fühle. Neben allgemeinen „Workouts“ habe ich dort auch Yoga-Stunden und „Mobility & Stability“ durchgeführt. So konnte ich spezifisch an meinen Schwächen (Fußgelenksstabilität ist leider ein Dauerthema bei mir) arbeiten.
Generell kann ich empfehlen mit guten Trainern zusammen zu arbeiten. Sie können meist gute Empfehlungen geben, die einen merklich weiter bringen, wenn man daran mit arbeitet (und für die Bayreuther empfehle ich explizit Crossfit Bayreuth).
Kenntnisse
Natürlich ist Sport alleine nicht entscheidend. So ist es wichtig einen möglichst leichten Rucksack zu haben, damit man beim Gehen nicht vorschnell übermüdet. Dafür habe ich zwei Jakobswege gemacht (Camino Portugues und Camino Primitivo). Die für mich bekannte Umgebung hat das Risiko verringert, und die Zivilisationsnähe ermöglicht kleinere Fehler auch leicht zu korrigieren. Am Ende ist für mich eine optimierte Packliste für einen Sommer-Camino entstanden. Das war auch zu einigen Teilen die Basis für meine Packliste für den PCT.
Um weitere Kenntnisse zu erlangen (z.B. Fluss-Querungen, …) habe ich noch Touren in Island und eine Alpenüberquerung gemacht. Das hat mir geholfen gerade meine Nahrungsmittel besser zu kalkulieren, die Furcht von entlegeneren Regionen zu verlieren und Höhenmeter besser einzuschätzen.
Fazit
Mein persönliches Fazit zu meiner Vorbereitung lautet:
Ist es notwendig, sich so intensiv vorzubereiten? – Nein! Macht es dennoch Spaß? Ja!
Was ist euer Fazit? Worauf hättet oder habt ihr euch vorbereitet?
Kommentar verfassen