Packliste: Wandern in Island
6. August 2017
Caro’s Abenteuer auf dem PCT
16. September 2017
Zeig alles

Alpenüberquerung auf dem E-5 – Wenn ein Flachlandwanderer in die Berge aufbricht

Als jemand, der bis dato noch keine echte Bergerfahrung gesammelt hat, wollte ich meinen Horizont auch in diese Richtung erweitern. Und so bin ich von Oberstdorf (genauer: Von der Spielmannsau) nach Meran (genauer: Vernagt) auf einer bekannten und beliebten Alternative des Weitwanderweges E-5 über die Alpen aufgebrochen.Die Strecke

Die Strecke führte uns von der Spielmannsau über die Kemptner Hütte nach Holzgau. Dort haben wir den Bus zur Talstation der Materialseilbahn der Memminger Hütte genommen, sind dann über die Memminger Hütte nach Zams gelaufen. Von dort sind wir wieder mit Bussen nach Mittelberg gefahren um von dort aus über die Braunschweiger Hütte nach Zwieselstein gelaufen. Von dort aus habe ich mich von den Freunden, mit denen ich gelaufen bin getrennt und hab den Bus nach Vent genommen und bin von dort über die Martin-Busch-Hütte und die Similaunhütte nach Vernagt gelaufen. Von dort aus habe ich per Bus die Heimreise über Meran und Bozen angetreten.

Viele der Strecken, die wir gesprungen sind hätten wir auch Laufen können. Aber wir haben uns stattdessen auf die steilen Auf- und Abstiege konzentriert.

Jedem, der selbst mit dem Gedanken spielt den E-5 in der originalen Fassung oder einer Alternative zu gehen rate ich selbst die Entscheidung zu treffen, was man genau möchte: Eine echte, vollständige Alpenüberquerung zu Fuß, oder doch vor allem die Bergetappen.

Der Weg

Ich bin in meiner Erwartung, dass ich ja eigentlich schon mehrere Gebirgstouren (was ist denn sonst Island, …) auf den E-5 aufgebrochen und wurde eines besseren belehrt. Bis dahin hatte ich nie (zumindest soweit ich mich erinnern kann) Strecken erwandert, die es von einem verlangt haben drei oder vier Stunden konsequent bergauf zu gehen um dann ohne echte Verschnaufpause in den folgenden drei Stunden bergab zu gehen. Zumindest nicht ohne dabei nicht auch nennenswert Strecke zurück zu legen.

Auf dem E-5 hab ich zum Teil in zwei Stunden gerade mal 3,5km zurück gelegt, und bin dafür aber 700 Höhenmeter auf- und 900 Höhenmeter abgestiegen.

Hinzu gekommen ist, dass der Weg, nicht wie bisher eher für mich gewohnt auf Feld- und Forstwegen sowie Schotterpisten verläuft, sondern zum Teil über Geröll. Das hat meine Technik, mit der ich gehe deutlich mehr als gewohnt verlangt.

Die Menschen

Wer den E-5 gehen möchte um Menschen aus dem Weg zu gehen, der wird bitter enttäuscht. Der Abschnitt zwischen Oberstdorf nach Meran (über die Variante nach Vernagt) ist ein sehr häufig begangener Weg. Viele Bergschulen bieten diese Variante auch als geführte, etwa einwöchige Tour (die gerne Samstags beginnt) an. Die Hütten sollte man am besten schon deutlich im Voraus reservieren, ansonsten kann es passieren, dass man weitergeschickt wird (wenn man noch fit genug ist und der Tag noch nicht zuende geht), oder man mit einem Notquartier Vorlieb nehmen muss (ein Mitwanderer hat eines davon als „Putzkammer“ bezeichnet).

Von den Nationalitäten ist der Weg sehr deutschsprachig geprägt. Ich habe kein einziges Wort englisch sprechen müssen.

Unterkunft, Verpflegung und Kosten

Der Weg führt durch Gebiete, die Touristisch mehr als nur „erschlossen“ sind. Viele der Berge sind im Winter beliebte Skigebiete. Daher muss man sich keine Sorgen darüber machen, dass es vor Ort keine Möglichkeiten zur Einkehr oder Übernachtung gibt.

Üblicherweise kann man spätestens nach 3 Stunden Gehzeit irgendwo einkehren. Gerade auf den Hütten muss man jedoch die schwierigere Vor-Ort-Versorgung mit bezahlen (typisch 4,5€ für ein Bier). In den Orten zahlt man dafür gefühlt häufig einen Touristen-Aufschlag (typisch 4€ pro Bier). Wenn man gerade das Frühstück vielleicht noch selbst mitnimmt kann man leicht 10€ pro Tag einsparen. In den Hütten kostet dies gerne etwa 10-12€ und ist eher einfach. Für ein durchschnittliches Essen kann man etwa 15€ für das Hauptgericht und ggf. 5-10€ für das Dessert rechnen. Die Übernachtung im Schlafsaal auf einer Hütte beträgt für. DAV-Mitglieder typisch etwa 12-15€, wenn ich das richtig gesehen habe (ich bin bis zum erscheinen dieses Artikels noch kein DAV-Mitglied, überlege es mir aber ernsthaft).

Besonderheiten

Höhenmeter, Höhenmeter, Höhenmeter. Und zwar rauf und runter. Aber dafür auch tolle Ausblicke. Sobald man die Anstrengungen vergessen hat, sind diese auch alles wert. 😉

Loki
Loki
Hi, ich bin Lucas, aber meine Freunde nennen mich Loki. Ich habe 2011 mit dem Fernwandern, bzw. Pilgern, angefangen und suche mir inzwischen immer mehr und auch immer größer werdende Herausforderungen. Über meine Erfahrungen berichte ich gerne, damit nicht jeder meine Fehler wiederholen muss. Aber auch damit ihr Ideen bekommt, was sich bei mir oder anderen bewährt hat. Neben dem Wandern beschäftige ich mich gerne mit der Fotografie. Darüber hinaus treffe ich mich gerne mit Freunden zum gemeinsamen Kochen oder einen gemeinsamen Spieleabend. Ich hoffe, ich konnte euch etwas interessantes bieten und ihr lasst einen Kommentar da.

Kommentar verfassen