PCT: Meilen 77 (Scissor Crossing) – 110 Warner Springs

Wenn man sich die Strecke zwischen Scissor Crossing und Warner Springs auf der Karte anschaut, kommt kaum jemand auf die Idee, ausgerechnet den Weg durch die Hügel dazwischen zu nehmen. Statt etwa 22 Meilen sind es grob 33 Meilen, statt in einer Ebene hat man eine Menge Höhenmeter. Aber das ist wohl dieses „Crest“ in Pacific Crest Trail.

Also hab ich die Stadt Julien (die unter PCT-Hikern als besonders Hiker-freundlich gilt, u.a. wegen kostenlosem Kuchen und Kaffee für Thruhiker) hinter mir gelassen und bin wieder nach Scissor Crossing getrampt. Freundlicherweise hat mich eine Lehrerin mitgenommen, die auf dem Weg zur Schule war. Dank frisch gewaschener Klamotten und einer Dusche, hab ich mich nicht ganz so sehr fehl am Platz gefühlt wie auf der Hinfahrt…

Blick auf die Stadt Julien, CA
Ein letzter Blick auf die Stadt Julien

Zurück an Scissor Crossing beginn der Aufstieg. Meine Wasservorräte hatte ich noch in Julien gefüllt, wusste ich doch, dass es eine lange Strecke mit wenig Wasser wird.

Der Blick über die Landschaft entschädigt schon merklich für den langen Aufstieg.

Auch hier konnte man wieder beobachten, dass das Wasser dieses Jahr die Wüste zum Blühen bringt.

Kakteen blühen in echt vielen Farben und Formen

… und auch viele andere Blumen haben geblüht.

Gegen Ende des ersten Tages ging es dann darum wieder Wasser aufzufüllen. Da es hier keine natürliche Wasserquellen gibt, haben glücklicherweise Trailangel einen Water-Cache eingerichtet.

Leider lag das mal wieder nicht direkt auf dem Weg. Sondern es war grob eine halbe Meile abwärts.

Nach dem Auffüllen meiner Flaschen und einer kleinen Spende für das Wasser (irgendwie muss das ja auch bezahlt werden), bin ich dann noch etwas weiter gelaufen und habe ein, zwei Stunden später mein Zelt bei ein paar anderen Hikern mit wunderbarer Aussicht aufgestellt.

Eine Fototapete kann da echt nicht mithalten

Am nächsten Morgen ging es dann weiter, u.a. durch ein paar Auen, vorbei am „Eagle Rock“, nach Warner Springs.

Warum der wohl „Eagle Rock“ heißt?

Dort wurde ich im „Community Center“ freundlich begrüßt. Auf diesem Schulgelände dürfen wir uns (mit Eimern) duschen, die Toiletten benutzen und campieren. Alles gegen eine Spende, die der gegenüberliegenden Schule zu Gute kommt. Und die Leute hier kümmern sich wirklich (man wird zur Post gefahren, wenn man etwas braucht, sie haben einen kleinen Shop für Hiker-Bedarf, und man wird immer freundlich begrüßt.


Kommentare

Kommentar verfassen