Nach zwei halben Tagen Pause in Banning (in der Nähe von Palm Springs), ging es wieder zurück auf den Weg. Von der Interstate 10, vorbei an dem Windpark in die San Gorgonio Wilderness und den San Bernardino National Forest. Ziel war Big Bear (Big Bear Lake bzw. Big Bear City). Das mal wieder deutlich höher liegt, als mein Ausgangspunkt.
Sehr schön war, dass die Firma (Mesa) an ihrem Büro, das nur ein paar Meter von PCT entfernt liegt, ein wenig sogenannte „Trailmagic“ übt. Das heißt, sie haben eine kleine Ecke auf dem Betriebsgelände geschaffen, auf dem man Schatten hat, haben eine Kühlbox mit Wasserflaschen und einen W-Lan Zugang für die PCT Wanderer eingerichtet. Einige andere Wanderer haben berichtet, dass sie sogar in den Pauseräumen der Firma die Klimaanlage genießen durften, oder gar die Dusche verwenden durften. Für mich war das nicht notwendig, da ich ja erst wieder gestartet bin.
Eine schöne Abwechslung war hier, dass es nicht immer in der Wüste entlang geht, sondern stattdessen sehr viel am Fluss. Das hat den Rucksack deutlich entlastet, musste ich so eher der Bequemlichkeit halber einen halben Liter bis Liter mitnehmen, statt teilweise bis zu 7 Litern Wasser.
Allerdings hat der letzte Winter, mit seinen vielen Schneemassen und dem vielen Regen hier seine Spuren hinterlassen. Häufig musste ich den Fluss queren und häufig war der Weg danach nicht mehr ganz eindeutig zu erkennen. Aber mit etwas suchen, und der Karten-App war es doch dann immer wieder möglich den Pfad wieder zu finden.
Zwischendurch habe ich dann auch am Wasser direkt mein Abendessen zubereitet. Denn der Campingplatz, den ich mir ausgesucht habe, war nicht direkt am Wasser. Und so spart man auch mal wieder einen halben Liter bis Liter an Wasser zusätzlich zum Camp zu tragen.
Eine Entscheidung
Während ich allerdings unterwegs war, wurde mir leider immer mehr bewusst, dass meine Verletzung, die ich zugezogen habe, schlimmer ist, als ich sie mir eingestehen wollte. So lange ich bergauf laufe, war noch alles in Ordnung, aber bei jedem Meter bergab, habe ich die Wanderstöcke mehr und mehr als Krücken verwendet.
Nach inzwischen 10 Tagen Pause und vielen deutlich kürzeren Tagen, als mein normaler Durchschnitt bzw. meine Planung, ist mein Sprunggelenk noch immer stark angeschwollen und schmerzt beim bergab gehen. Mein zweiter Fuß hat währenddessen muskulär deutlich zu merken gegeben, dass er nicht damit einverstanden ist, den anderen Fuß bei allen schwierigen Passagen zu ersetzen. Somit ist, mit einigem Bedauern, die Entscheidung gefallen, dass der PCT in Big Bear für mich ein vorläufiges Ende hat, und ich zurück nach Deutschland fliege. Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, immerhin bin ich nach 120 Meilen umgeknickt und bin damit noch weitere 130 Meilen gelaufen. Das ich so den PCT genießen und abschließen kann, ist leider ausgeschlossen.
Jetzt heißt es erst einmal in Deutschland noch einmal mit dem Arzt sprechen um zu entscheiden, wie es weiter geht, und ob bzw. wann ich ggf. wieder weiter wandern kann. Es gibt jetzt noch verschiedene Möglichkeiten (z.B. im Juli von Norden aus einsteigen; stattdessen eher in Europa Trips machen, …), die ich nach Rücksprache mit dem Arzt abwägen muss.
Das heißt, in der nächsten Zeit kann ich wohl keine weiteren Updates über den Weg veröffentlichen. Das tut mir Leid für alle Leser, aber an dieser Stelle muss ich meiner Gesundheit den Vorrang geben.
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