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South West Coast Path (England) – Ein Review

In der Zeit vom 12. September 2016 bis zum 24. September 2016 erkundete ich mit einer Freundin ein kurzes Teilstück (etwa 180 km) des South West Coast Path (SWCP) in England. Das Wetter war uns mehr als wohlgesonnen (in den zwei Wochen hat es während wir unterwegs waren in Summe nur etwa 90 Minuten geregnet).

Die Strecke

Wegführung des South West Coast Path in England

Karte erstellt auf Basis einer Karte von Waymarked Trails: Hiking mit Kartenmaterial von OpenStreetMap. © OpenStreetMap-Mitwirkende und Waymarked Trails: Hiking (Copyright CC BY-SA)

Unser Weg führte von der Stadt Exmouth nach Poole, also klassisch gesehen die letzte Etappe des insgesamt etwa 1014 km langen Strecke [1].

Der Weg

Weg entlang des SWCP mit Blick auf das Meer und den Strand

Ein Stück Weg entlang des South West Coast Path

Bis ich den SWCP gelaufen bin, dachte ich, dass ein Küstenweg nicht regelmäßig an der Küste entlang laufen muss. Meine Erfahrungen, die ich bis dato mit dem Camino del Norte (der Jakobsweg entlang der spanischen Nordküste) gemacht haben zeigten mir, dass ich nicht die ganze Zeit das Meer sehe.
Im Gegensatz dazu, war der SWCP eine völlig neue Erfahrung, an der sicherlich das englische Wegerecht [2] einen enormen Anteil hat. Denn dort verlaufen die Wege an nahezu allen Stellen entlang der Küstenlinie, mit allen Vorteilen (Landschaft, Ausblick, …) sowie allen Nachteilen (Wetter, Höhenmeter, …). Hier laufen die öffentlichen Wege meist über Weiden, Wiesen und manchmal auch entlang von Äckern. Häufig ist der Abstand zur Küstenlinie nur ein paar Meter. Man sieht also auf dem Weg entlang praktisch die ganze Zeit das Meer, es sei denn man entfernt sich davon bewusst oder man muss eine (seltene) Umleitung gehen, da es einen Erdrutsch an der Küste gab.

Wer glaubt, dass ein Weg entlang der Küste relativ flach ist, der hat sich, gerade auch bei diesem Weg, deutlich getäuscht. Denn obwohl der höchste Punkt auf dem Weg gerade einmal 318 m über dem Meeresspiegel ist, sind es insgesamt 35.031 Höhenmeter entlang des Weges [1]. Somit ist es nicht überraschend, dass man üblicherweise etwa 600 Höhenmeter auf einer Strecke von etwa 20 km überwinden muss.

Die Beschilderung ermöglicht ohne große Probleme, dass man auf dem Weg bleibt, diesen auch bewusst verlassen und an anderer Stelle wieder leicht zurückfinden kann. Zumindest wir haben uns auf dem SWCP nicht verlaufen.

Die Menschen

Ein einzelner Wanderer ist auf dem Weg etwas weiter vorne zu erkennen.

Vereinzelt trifft man auf Wanderer

Auf dem SWCP sind kaum Wanderer unterwegs, die die gesamte Strecke von Minehead bis nach Poole Harbour „am Stück“ laufen. Auf der anderen Seite werden aber die Wege gerne von Einheimischen für Tageswanderungen und als Jogging-Strecke durch die Natur genutzt. Von daher hängt es sehr stark davon ab, ob man gerade unter der Woche oder an einem Wochenende unterwegs ist.

Wir wurden von allen Einheimischen stets wohlwollend und freundlich aufgenommen und begrüßt. Man erkennt deutlich, dass man einfach miteinander ein schönes Stück Natur teilt.

Unterkunft, Verpflegung und Kosten

Ein Zelt steht auf einem Campingplatz. Im Hintergrund erkennt man den Sonnenuntergang über dem Meer.

Wir haben in einem Zelt auf regulären Campingplätzen übernachtet.

Es gibt viele Länder, in denen die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger sind als in England. Das merkt man auch deutlich während einer längeren Wanderung entlang des SWCP. Wenn man aber darauf verzichtet regelmäßig in Ferienunterkünften oder Hotels zu übernachten und stattdessen ein Zelt mitnimmt, sind die Kosten deutlich erträglicher.

Die Auswahl an Campingplätzen ermöglicht es durchaus auch bei kürzeren Tagesetappen (von etwa 20 km) regelmäßig auf einem offiziellen Zeltplatz zu übernachten. Für eine Übernachtung im Zelt mit zwei Personen waren für uns im Schnitt etwa 20 £ fällig.

Besonderheiten

Ein Weg mit Trttstufen aus Holz in einem Wald, der stark an einen Urwald erinnert.

Urwald-Feeling entlang des SWCP

Wenn man für eine längere Zeit dem SWCP folgt ist unverkennbar, wie stark sich die Küste verändern kann, und wie jede Region ihren eigenen Charakter hat. So gibt es, wie auf dem Bild zu erkennen ist, sogar eine Teilstück, das durch einen Wald verläuft, der stark an einen Urwald erinnert.

Aber es gibt auf dem Weg noch weitere Besonderheiten: Man erkennt, dass der Weg nicht dafür angelegt wurde, dass man den gesamten Weg durchwandert. Denn einige Abschnitte verlaufen über, oder entlang von militärischen Sperrgebieten. Dort kann es sein, dass der Weg beispielsweise nur am Wochenende freigegeben wird, oder dass andere Wegabschnitte kurzfristig geschlossen sind, da gerade ein Übungsschießen ansteht. Daher muss man mit dem Ausweichen auf andere Wege, oder einen Umstieg in einen Bus oder in ein Taxi ggf. eher gelassen sehen.

Loki
Loki
Hi, ich bin Lucas, aber meine Freunde nennen mich Loki. Ich habe 2011 mit dem Fernwandern, bzw. Pilgern, angefangen und suche mir inzwischen immer mehr und auch immer größer werdende Herausforderungen. Über meine Erfahrungen berichte ich gerne, damit nicht jeder meine Fehler wiederholen muss. Aber auch damit ihr Ideen bekommt, was sich bei mir oder anderen bewährt hat. Neben dem Wandern beschäftige ich mich gerne mit der Fotografie. Darüber hinaus treffe ich mich gerne mit Freunden zum gemeinsamen Kochen oder einen gemeinsamen Spieleabend. Ich hoffe, ich konnte euch etwas interessantes bieten und ihr lasst einen Kommentar da.

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