Genau wie auf anderen Wegen ist man prinzipiell auch auf dem Jakobsweg nicht vor Langfingern gefeit. Aber welche Möglichkeiten hat man, um sich davor – zumindest etwas – zu schützen?
Bauchtaschen und Innentaschen
Wie auch bei vielen anderen Urlauben lautet eine erste Empfehlung, dass man sein Geld direkt am Körper trägt. Dafür gibt es zum Beispiel Bauchtaschen, eingenähte kleine Taschen in Wanderhosen oder „Geldgürtel“, also Gürtel in denen ein Fach für Geld mit einem Reisverschluss eingenäht sind.
Meine Variante bestand anfangs aus den ersten beiden Kombinationen. Ich verwendete einen Geldgürtel für den Notgroschen und eine Bauchtasche, bzw. eigentlich eine Gürteltasche für mein alltägliches Geld. Davon bin ich inzwischen abgekommen, weil der Geldgürtel 138g wiegt, ein anderer Gürtel jedoch gerade mal 38g. Von der Gürteltasche bin ich abgekommen, weil mein Modell das Münz- und Kartenfach immer wieder zur Entnahme umgeklappt werden musste. Da ich dabei mehrfach fast mein Geld und meine Karten verloren habe bin ich von diesem Modell abgekommen.
Inzwischen verwende ich einen einfachen Gürtel, sowie eine Tasche, die innen in meine Wanderhose genäht ist. Das ist vom Gewicht sehr gut und umgeht die anderen Probleme. Den Geldbeutel stecke ich gerne in eine Tasche mit Reisverschluss.
Im Schuh
Ich rate wirklich davon ab, dass man sein Geld im Schuh versteckt. Egal ob direkt im Schuh, oder unter der Einlegesohle. Immerhin müssen die Füße die ganze Zeit arbeiten und schwitzen entsprechend. Und damit kann man den Spruch „Pecunia non olet“ (Geld stinkt nicht) auch eindeutig wiederlegen. Darüber hinaus bietet es sich auch nicht an, da in vielen Herbergen die Schuhe im Flur abgestellt werden müssen, und man somit sein Versteck zumindest Abends nicht im Blick hat.
Innentaschen in Hosen
Einige Wanderhosen haben kleine versteckte Innentaschen in der Hose, die mit einem Reisverschluß versehen sind. Es ist meine bevorzugte Möglichkeit etwas Reservegeld dabei zu haben. Es ist gegen unbeabsichtiges Herausfallen gesichert, es kann nicht so leicht gestohlen werden und man trägt es die meiste Zeit sehr dicht am Körper. Nur abends und nachts muss man ggf. das Geld anderweitig verstauen.
Handy oder Powerbank
Wer einmal in einer Pilgerherberge auf einem Jakobsweg übernachtet hat, der weiß, dass auf dem Fensterbrett gerne mal Handys im Wert von ein paar Tausend Euro liegen. Meist sind die Steckdosen sehr rar gesät und jeder ist froh, wenn er sich frühzeitig seine Steckdose sichern kann. Die meisten behalten ihr Handy jedoch nicht so lange im Blick, wie es lädt. Ich habe daher zwei verschiedene Varianten für mich erarbeitet:
Powerbank
Meistens habe ich eine Powerbank dabei, die ich an die Steckdose hänge. Da hier der Wert in der Größenordnung von 20 € liegt, würde ich es ggf. verkraften, wenn mir diese gestohlen wird. Wenn diese einigermaßen voll ist, lade ich davon mein Handy direkt am Körper. Somit habe ich das Diebstahlrisiko unterwegs deutlich verkleinert, da ich kein Smartphone für mehrere hundert Euro aus dem Blick lasse, sondern stattdessen nur einen günstigen Akku.
Alarm-App
Leider habe ich für iOS keine entsprechende App gefunden, jedoch gibt es für andere Handy-Betriebssysteme Apps, die einen Alarm auslösen, sobald das Handy vom Strom getrennt wird. Das habe ich in der Vergangenheit sehr gerne genutzt, wenn ich mein Handy über Nacht an der Steckdose hatte und daneben geschlafen habe. Somit wäre ich geweckt worden, wenn ein Langfinger meint, dass er das Handy einfach so abstecken und einstecken kann.
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